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About Mingmar

Mingmar und ich möchten Euch einen vorläufigen Abschlussbericht hinsichtlich der Hilfsaktion Licht der Hoffnung, welche ich mit meinem Sherpafreund Mingmar in Raniban im Westen von Nepal organisiert habe, geben.

Auf diesem Wege möchten wir uns im Namen von Mingmar und Friends help Friends  – https://friendcircle-worldhelp.org  bei allen Spendern herzlich bedanken. Ebenso auch bei den vielen Spendern, die direkt an die Organisation gespendet haben. Aber auch all Jenen ein Dankeschön, die uns darin bestärkt haben in unserem Tun für hilfsbedürftige Menschen in Nepal. Leider haben wir schon die ganzen Spendengelder aus der Aktion Licht der Hoffnung verbraucht. Man könnte aber auch sagen, es war eine Glanzleistung von Mingmar, was er da in diesem Dorf auf die Beine gestellt hat und alles mehr oder weniger alleine mit den Menschen vor Ort geschafft hat.  Deshalb gebürt Ihm mein größter Dank.  

Vielleicht nochmals chronologisch dargestellt, was Mingmar in den letzten beiden Jahren seit Corona getan hat. Als er vor zwei Jahren im März 2020 von seinem Besuch in Deutschland nach Hause kam, traten auch in Nepal gravierende Probleme mit vielen Covid Ansteckungen auf. Der Tourismus ist sofort zusammengebrochen, weil ab Ende März kein Flugzeug mehr nach Nepal kam. Das bedeutete für Ihn auch das Aus. Keine Touristen, keine Trekkingtouren, so einfach ist das. Da die meisten Menschen von den Einnahmen aus dem Tourismus abhängig waren und sind, gab es sehr schnell eine Hungersnot. Daher hat Mingmar spontan begonnen, Hilfstransporte mit Lebensmitteln zu organisieren und diese in die Bergdörfer gebracht. Aus Raniban, wo er Jahre zuvor mal eine Motorradtour hin gemacht hat, kam auch ein Hilferuf. Im März 2021 organisierte er einen Lebensmitteltransport und brachte diesen in das weit entfernt von Kathmandu liegende Dorf. Während des Besuchs haben die Dorfbewohner Ihm von einer schon Jahre währenden Idee eines Baues von einer Wasserleitung berichtet. Zur gleichen Zeit habe ich mich mit dem Thema Biogasanlage beschäftigt, um Holz zur Befeuerung von Küchenfeuerstellen einzusparen.

 Viele Säcke Reis, für jede Familie wohl 1 Sack

Mit diesen Ideen habe ich mich ja damals an die Nürtinger Zeitung gewandt. Als wir nach unserer Bewerbung für die Aktion Licht der Hoffnung 2021 dann noch den Zuschlag für unser RANIBAN Projekt   bekommen haben, war Mingmar sofort Feuer und Flamme und hat sich mit den Menschen im Dorf per Handy um die Umsetzung unserer Ideen stark gemacht.

Im Sommer 2021 kümmerte ich mit der Deutschen Agraringenieurin Katrin Pütz um die Bereitstellung der Teile für die Biogas-anlage/-rucksäcke. Im August  2021 gingen zwei Pakete mit der Anlage und den Biogasrucksäcken auf den Weg nach Kathmandu. Nach einigen Wochen kamen die zwei Pakete in Kathmandu an. Bei der Übergabe der Pakete wollten die Behörden  Nepals von Mingmar 500 Euro als Zoll. Soviel kostete die Anlage ohne Versandkosten ungefähr. Mingmar konnte die Leute soweit überzeugen, dass er damit keine Geschäfte machen möchte und schaffte es, dass sie mit 200 Euro zufrieden waren, was immer noch viel war.

Funktionsweise eines Biogasdigesters

   Links der Einfüllstutzen für den Dunginput  

   In der Mitte der Gärbehälter

   Oben rechts der Gasausgang

   Rechts der organische Dünger als Abfallprodukt aus der Vergärung zum  Biogas

Anfang September 2021 machte  sich Mingmar dann auf die 700 km Reise nach Raniban auf. Bis Nepalganj flog er mit einem klapprigen Kleinflugzeug incl. der Pakete. Nach ca. 1 1/2 Tagen kam er in dem Dorf an. Mingmar und einige Dorfbewohner gingen sofort daran, einen passenden Platz festzulegen und gruben eine dreißg Zentimeter tiefe Mulde für den Biogasdigester (Behälter). Bis alles vorbereitet war, vergingen schon ein paar Tage. Nach ca. 1 Woche konnten einige Bewohner in Ihren Hütten einen kleinen Gasherd anzünden. Die Freude war groß als das Feuer brannte und keine Rauchentwicklung mehr im Haus war. Bis zum heutigen Tag können Sie im Dorf Biogas erzeugen. Inzwischen sind auch Haustoiletten an die Biogasanlage angeschlossen.

 Der Biogasdigester ist schon aktiv, man sieht die kleine Wölbung am weissen Sack

Da wir noch nicht sicher sein konnten, dass wir genügend Spenden aus der Aktion Licht der Hoffnung bekommen werden, haben wir uns mit weiteren Vorhaben ein wenig zurückgehalten. Mingmar hat die Menschen vor Ort zwar darauf vorbereitet, dass wir die 4 km lange Wasserleitung  warscheinlich realisieren können. So gingen die Bewohner des Dorfes daran, Gräben in die Berge zu ziehen. Dazu haben Sie mit Pickel und Hacken 30 cm tief gegraben. Als er dann Mitte Dez. 2022 sich wieder auf machte und in der Provinzhauptstadt Nepalganj das ganze Material kaufte und mit einem LKW ca. 1 Tag hoch nach Raniban fuhr, warteten die Dorfbewohner schon gespannt, ob sich die Idee wirklich in die Tat umsetzen liese. Mit Ethusiasmus gingen die Menschen zu werke. Sie trugen die Kabeltrommeln mit Tragegestellen hinauf in die Berge. Sie rollten einen 5000 Ltr. Wassertank händisch hoch bis zum Standort. Den Rest der Gräben haben sie in solidarischer Gemeinschaftsarbeit zusammen durchgeführt. Ein paar Tage später waren die Wasserleitungsrohre verlegt und mit einander verbunden. Im Dorf hat Mingmar einige Wasserstellen mit Hähnen versehen, sodass man Schläuche anschliessen konnte oder von dort mit Kanistern die nur noch wenigen Meter bis zu den Häusern zurücklegen musste. Am darauffolgenden Sonntag wurde Mingmar mit Pauken und Trompeten wie der König von Nepal verabschiedet. Sie wollten sogar ein Lamm für Ihn  schlachten, was er Ihnen aber ausreden konnte.   

   Jetzt muss nur noch der Wasserhahn aufgedreht werden.

Mitte Jan. 2022 entschloss sich Mingmar spontan auch für die Kinder des Dorfes etwas Gutes zu tun. Er kaufte in Kathmandu ca. 250 Schultaschen für die Klein- und Schulkinder, damit Sie Ihre wenigen Bücher und Schulhefte nicht unter dem Arm tragen mussten und damit auch eine Aufbewahrungsmöglichkeit bekamen. Als er dann mit diesem großen Paket vor Ort ankam, warteten die Kinder schon Stunden auf seine Ankunft. Unterwegs musste er immerwieder anhalten, weil er von der Polizei auf den Inhalt des rießigen Paketes angesprochen wurde. Er musste Überzeugungsarbeit leisten und mehrfach erklären, dass es aus Spendengeldern gekauft wurde und für Kinder in dem Dorf Raniban sei. Dadurch verlor er mehre Stunden, bis er in Raniban ankam.

 Beim Verteilen von Schul/Kindertaschen

Nachdem am 10. März die Spendenübergabe bei der Nürtinger Zeitung am Obertor erfolgte und wir mit einem großen Spendenbetrag belohnt wurden, gab es für Mingmar kein Halten mehr. Er hat schon telef. mit den Firmen in Nepalganj verhandelt, bzgl. der UV-Planen für die Gewächshäuser und der Solarpanelinstallationen.  Am 13. März 2022 flog er wieder nach Nepalganj um die Ware einzukaufen. Auf die Teile für die Solarpanels musste er zwei Tage warten. Aber er hat noch einen Bonus von 10 Euro pro Panel bekommen. Deshalb deponierte er die UV-Planen solange  in dem kleinen Hotel, wo sie übernachteten. Am 15. März 2022 nachmittags beluden Sie den kleinen LKW, damit Sie am Morgen gegen 4 Uhr losfahren konnten in Richtung Raniban. Morgens früh ist auf den Straßen auch noch nicht soviel Verkehr. Sie konnten auch nicht so schnell fahren, weil sie ja zerbrechliche Ware bei sich hatten. Eine Nähmaschine für eine Frau im Dorf haben sie auch noch mitgenommen. Am 16. März 2022 waren Sie am späten Nachmittag im Dorf Raniban angekommen. Am Folgetag hat Mingmar schon begonnen, die ersten Solarpanels zu installieren. Nach ca. 3 Tagen war er mit dem Aufbau der 30 Solarpanels fertig. Nebenbei haben Sie Ihre Gewächshäuser aus Bambusstäben mit den UV-Planen bedeckt. Für die Tiere (Wasserbüffel und Ziegen) pflanzen Sie so eine Art Pappelbäume, die sehr schnell wachsen; mit den Blättern der Bäume füttern Sie zusätzlich Ihre Tiere. Nebenbei  versuchte Mingmar auch den Männern und Frauen zu erklären, dass Sie nicht so viel Kinder haben sollten, denn es wird immer schwieriger, soviel Kinder durchzubringen. Es ist dann auch schwieriger allen Kindern eine Schulbildung zu Gute zu kommen lassen. Einer alten alleinstehenden Frau hat er auch eines der letzten zur Verfügung stehenden Solarpanels angeschlossen. Sie sagte Ihm, dass Sie noch nie ein Licht im Haus hatte.  Sie sei immer auf dem Feld gewesen und habe ein wenig Gemüse und Kartoffel gepflanzt. Da haben wir auch noch eine Baustelle, denn wenn der Monsunregen kommt, regnet es bei Ihr zum Dach herein. Da müssen wir schauen, was wir machen können. Eventuell kann man da mit einer großen Plane das Flachdach schliessen ?

Installation der Solarpanels

Nicht ganz ungefährlich auf dem Strohdach

Es werde Licht und es wahrt Licht

Der Mann auf dem Bild erhielt auch ein Sorarpanel; er hat es nicht leicht, sich mit einem Bein fortzubewegen, zumal in diesem Gelände .